Wenn der Traum ein eigenes Final Fantasy zu produzieren auf eine ganz eigene Art wahr wird.

Informationen zum Buch

 

Autor: Hazuki Minase
Zeichner: Itsuki Kameya
Verlag: Carlsen Manga
ISBN: 978-3-551-76286-3 (Amazon*)

Erscheinungsdatum: 02.07.2019
Preis: 13,00 € (Softcover)
Umfang: 228 Seiten
Genre: Fantasy, Isekai

 

 

 

Inhalt

Shogo Sasaki startet seinen neuen Job bei dem Spielehersteller SQUARE ENIX, denn es ist sein Traum, eines Tages ein FINAL FANTASY-Game zu produzieren. Dieser Traum rückt aber in weite Ferne, da nur die Crème de la Crème an diesem Franchise arbeiten dürfen. Bekümmert erzählt er seiner Schwester davon, als ein schreckliches Unglück passiert. Ein LKW rast auf ihn zu! Als Shogo kurz darauf erwacht, traut er seinen Augen nicht: das Erste, was er sieht, ist ein Mogry?! Und ist das ein Chocobo? Statt sein Nachleben ruhig zu genießen, ist er jetzt Teil einer FINAL FANTASY-Welt!

Meinung

Das Genre Iseka erfreut sich in den letzen Jahren extremer Popularität in Japan. Daher war es quasi auch nur eine Frage der Zeit bis auch Square Enix seine Final Fantasy Lizenz dafür nutzt. 2017 auf dem Jubiläumsevent zu 30 Jahre Final Fantasy wurde der Manga bekannt gegeben. Es stellt sich daher die Frage passen Isekai und Final Fantasy zusammen?
Selbstverständlich tun sie das, ich glaube fast jedes JRPG wäre dafür geeignet, gerade weil Rollenspielwelten gerne für Isekai hergenommen werden. Bei Isekai dreht es sich generell, dass eine oder mehrere Personen ihrer Welt entrissen werden und in eine andere entweder transportiert oder wiedergeboren werden. In Fantasy-Isekai besitzen die Hauptcharaktere meist Fähigkeiten oder ein Gadget mit dem sie quasi allem und fast jedem in der neuen Welt überlegen sind. Seien es Magiefähigkeiten, wie man sie noch nie gesehen hat oder schlicht und ergreifend das eigene Smartphone, dass einem hilft.

Dies ist auch hier der Fall. In weit Shogo und seine Schwester wiedergeboren sind, ist offen. Was mir durchausgefällt, denn es lässt offen, ob die Ereignisse „quasi“ tasächlich passieren oder es alles nur in Shogos Gedanken stattfindet, während er im Koma liegt. Leider kommt schon wieder ein LKW zum Einsatz. Irgendwie scheint dies eine sehr häufige Unfallart in Japan zu sein, so oft wie ich es jetzt schon in diversen Manga und Anime gesehen habe. Besonders gefällt mir jedoch, dass im Gegensatz zu dem erwähnten Standard Shogo nicht von Anfang an, ein Superheld ist. Dies macht ihn für uns Leser durchaus etwas zugänglicher, als ein plötzlicher „Superheld“.  Auch verstärkt Minase-san damit das wahre Drama, welches ungefähr ab der Hälfe der Geschichte ihren wahren Storyfaden verleiht. Was leider etwas zurückbleibt ist, die Darstellung der anderen Charaktere. Von Shogo wird ein sehr gutes Bild gezeichnet um was für eine Person es sich handelt, jedoch sowohl bei seiner Schwester, wie auch den anderen bleibt es bei einem rudimentären Überblick. Auch wenn klar ist, warum Minase-san, dies so gewählt hat, ein bisschen mehr wäre schön gewesen.
Dies gilt auch für die Zeichnungen. Sie sind nicht schlecht und durchaus auf einem hohen Niveau, aber es gibt leider doch deutliche Unterschiede an bestimmten Punkten. Die Kreaturen und die Ortschaften sind sehr detailiert dargestellt, ebenso die Farbseiten. Wenn jedoch nur die Interaktion untereinander stattfindet, ist der Detailgrad etwas heruntergefahren. Dies ist vermutlich mehr von Square Enix als von Kameya-san beabsichtigt. Es geht schließlich darum die Marke Final Fantasy zu fördern, daher sollen gerade die wichtigen Aspekte auch für jeden FF-Kenner deutlich erkennbar sein und das gelingt auch. Jemand, der FF besser kennt als ich, wird vermutlich sogar noch mehr entdecken als ich.

Was mich persönlich immer mehr zu stören beginnt ist, dass nicht alle Farbseiten übernommen werden. Ich weiß nicht, ob dies eine Rechtesache ist oder nur die generelle Kostenersparnis etc. Auch hier sind die ersten Seiten des Manga sind in Farbe bevor wir zu den klassischen Schwarz/Weiß-Schemata kommen. Jedoch bei Kapitel 2 ist klar erkennbar, dass zumindest die erste Seite im Original auch farbig sein muss. Wer lange genug Manga ließt kann erkennen das der Schwarz/Weiß-Druck einer Farbseite anders aussieht als der Rest. Hier würde ich mir generell Besserung wünschen.
Der andere kleine Aufreger kommt mit dem Format. Dabei geht es nicht darum, dass es sich um ein Softcover handelt, das ist eher der Standard als die Ausnahme. Nein, es geht um die Größe. Final Fantasy: Lost Stranger ist größer und breiter als der übliche Carlsen Manga und das nervt, weil wieder Improvisation beim Verstauen gefragt ist. Dies ist generell etwas, was mich an der Bücherwelt immer wieder aufreibt. Wir haben für fast alles Normen geschaffen, aber hier kann oder will sich nicht geeinigt werden. Ich gestehe jedoch ein, dass im Standarformat die Zeichnungen vermutlich nicht so gut rüberkommen würden, daher okay.

Als generelles Fazit bleibt zu sagen, wer Final Fantasy liebt, sollte ohne großere Überlegungen zugreifen. Für den generellen Fantasyleser ist dies vielleicht nicht unbedingt, was erwartet wird. Es handelt sich zwar mehr um eine Welt, die sich an klassischen High-Fantasy Welten anlehnt, als um eine der mehr technologisierten Welten, der neueren Titel. Die Prämisse ist halt leider nicht so klassisch.

In Japan sind bis jetzt vier Bände erschienen. Band 2 ist mittlerweile auch erhältlich, Band 3 ist für Ende April 2020 bei Carlsen geplant.

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