Im Rosengarten war nicht mehr zu sehen, daher entschlossen sich Morgaine und Miriyam dem Kamelspiel von Arko beizuwohnen.

Miriyam klopfte vorsichtig an die Tür

„Herein!“ klang Arkos stimme nach draußen. Die kleine Gruppe trat ein.

Jan von Fuchswalden bot den Anwesenden Wein an. Morgaine nahm dankend an.

Ihre Anwesendheit verwirrte Jan und übereifrig erklärte er ihr das Spiel und legte somit unbewusst Arko seine Strategie dar. Arko konnte das Spiel für sich gewinnen.

Nach dem Spiel, als Jan gegangen war, erzählte Miriyam Arko was sie unten im Rosengarten entdeckt haben. Es wurde entschieden, diese Beobachten am nächsten Tag Mutter Traviane und Firon (so dürfte der Geweihte heißen) mitzuteilen.

Die Gruppe ging zum Zelt, da es schon ziemlich spät geworden ist und die Jagd im Morgengrauen beginnen würde.

Lorion hatte im Zelt meditiert, Miriyam erzählte ihm kurz, was sie im Rosengarten entdeckt hatten. Lorion verließ das Zelt um in einem nahegelegenen Baum Wache zu halten. Der Rest der Gruppe legte sich zum Schlafen hin.

Morgaine unterhielt sich noch kurz mit Saphirija, die von ihrer Jagd zurückkam.

Morgaine: „Na Süße, wie war die Jagd?“

Saphirija: „Irgendwie schmecken die Ratten komisch.“

Morgaine: „Wie? Sie schmecken komisch?“

Saphirija: „Irgendetwas ist an ihnen komisch und schmecken einfach nicht. Das Eichhörnchen an dem Elfenversteck war delikater.“

Morgaine: „Hmmm. Hast du sonst noch etwas entdeckt, was nicht normal war?“

Saphirija: „Im Wald sind Pilze. Viele Pilze. Seltsame Pilze. Von denen ich mich aber fernhalte. Die scheinen gefährlich zu sein. Ich komme diesen besser nicht zu nahe.“

Morgaine: „Wir sollten darüber morgen mit den anderen reden. Irgendwas ist hier ganz seltsam. Gute Nacht meine Süße! Schlaf gut!“

Morgaine legte sich hin, Saphirija machte sich am Ende des Feldbettes bequem.

 

Ein Schrei. Stille.

Woher kam der Schrei?

Irgendwie hatte alles einen grauen Schleier. Morgaine blickte sich um. Neben ihr standen Miriyam, Arko und Yorik. Sie standen vor dem Eingang zum Festsaal. Von drinnen war Mutter Travianes Stimme zu hören. Vorsichtig blickten sie in den Raum. Vor dem Kamin war neben Mutter Traviane noch eine weitere Gestalt zu erkennen. Es handelte sich um einen einstigen großen Ritter, mit vielen Kampfverletzungen, unter anderem eine Narbe quer durch das Gesicht.

„Geister!“ entfuhr es leise Morgaine, „Ich mag keine Geister! Sind manchmal so ‚besitzergreifend‘ … “

Gespräch zwischen den zwei Geistern wegen irgendeinem Bund und Geheimnis, das alles erneuert werden muss. Das etwas irgendwo versteckt ist. Es geht um eine Feengrotte, einer Fee namens Ulefindel (oder so) und etwas im Traviaschrein.

Langsam verschwimmt alles. Dunkelheit umfängt die Gruppe.

 

Ein Schrei. Stille.

Die Gruppe schreckt aus dem Schlaf. Der Schrei kam aus der Burg. Schon war der ganze Zeltplatz in Aufruhr. Morgaine zog sich schnell ein Kleid über. Die Elfen waren schon auf ihren Pferden unterwegs zur Burg. Yorik legte einen für Zwergen ungewohnten Blitzstart und schnellen Spurt hin. Morgaine und Arko folgten so schnell es ging.

Aus dem Traum wussten sie, wo sie hinmussten. Vor der Tür standen schon die Schaulustigen und der Saal war regelrecht überfüllt.

Yorik überlegte nicht lange und quetschte sich regelrecht durch die Menschenmenge. Von hinten bot sich da ein interessanter Anblick, da sich kurzeitig, ohne irgendwas Erkennbares eine schmale Schneise in der Menschenmenge bildete. Ein leise „T’schuldigung“ oder „Auf die Seite!“ war zu hören. Morgaine schaute sich kurz um und folgte Yorik, sowie der Rest der Gruppe.

Yorik erreichte zuerst das Zentrum der Aufmerksamkeit. Vor ihm lag auf dem Boden Mutter Traviane. Er betrachtete sie. Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht zur Seite gedreht und den Arm nach vorne ausgestreckt.

Yorik wollte Traviane anfassen, um zu überprüfen, ob sie tot ist.

Da ruft einer aus Menge: „Nein! Tu das nicht! Sie hat die Pocken! Das ist hochansteckend!“

Der Zwerg schaute etwas verwirrt hoch.

Arko und die Elfen erreichten den Schauplatz. Arko erteilte sofort Befehle, dass eine Decke und Handschuhe gebracht werden.nnMorgaine und Miriyam folgten dem Fingerzeig von Traviane und sahen am anderen Ende den Kamin und davor ein Topf. Sie gingen hin. Miriyam öffnete den Topf. Pilzeintopf. Auf den ersten Blick war daran nichts Ungewöhnliches. Viele verschiedene Pilze waren drin, auch welche die seltsam schillerten (und irgendwie aussahen, rot mit weißen Punkten???). Miriyam roch an dem Eintopf. Er roch sehr lecker, sehr gut. Sie spürte ein Verlangen davon zu essen.

Morgaine beobachtete wie Miriyam langsam den Finger ausstreckte und erinnerte sich an das Gespräch mit Saphirija über Pilze im Wald. Sie reagierte schnell und schlug Miriyams Finger weg, packte sie und zog sie vom Topf weg, zurück zu den anderen.

Morgaine: „Arko! Ich glaube mit dem Eintopf stimmt etwas nicht!“

Arko blickte zu Morgaine. In diesem Moment betrat Allerich den Saal und sah entsetzt was passiert war. Yorik klärte kurz Allerich auf, was sie bis jetzt wussten.

Derweil betrat Firon den Saal und meinte nur kurz: „Beerdigt sie! SOFORT!“ Drehte sich um und ging.

Miriyam folgte ihm. Sie erzählte dem Geweihten von den Entdeckungen des Tages.

Dieser antwortete kurz, dass es für ihn nichts Neues ist und ging weiter. Miriyam ging wieder zurück.

 

Im Saal wurde Mutter Travianes Leichnam mit vereinten Kräften des Zwerges und Arko in die Decke gewickelt, ohne diesen zu berühren.

Zwei Bedienstete sollten den Eintopf vernichten, doch einer beugte sich über den Topf um von dem wohlriechenden Übel zu essen. Morgaine sah dies. Sie nahm Anlauf und mit einem gezielten Tritt beförderte sie den Topf ins Feuer. Der Eintropf verteilte sich im Feuer und sogleich verbreitete sich ein übelriechender Geruch im Saal.

Morgaine schaute das junge Mädchen an: „Und das wolltest du essen?“ Sie ging zurück zu der Gruppe. Allerich schaute sehr traurig. Morgaine sprach im ein paar tröstende Worte zu. Er verließ den Saal um die Vorbereitungen für die Verbrennung zu überwachen.

 

Nach dem Verbrennungsritual traf sich die Gruppe wieder im Saal um das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Baron der Nachbarbaronie betrat den Saal um der Gruppe mitzuteilen, dass die Wachen ihm gesagt haben, dass die Köchin mit Gehilfen gerade aus der Burg geflohen ist.

 

Nach kurzer Diskussion war beschlossen, das Arko und Yorik zuerst die Wache befragten und dann ins Dorf gingen um die Köchin zu suchen. Morgaine, Miriyam und Lorion sollten zur Gräfin gehen um mit ihr wegen der Jagd zu reden.

 

Teil bei der Wache folgt…

 

Vor den Gemächern der Gräfin stand eine Wache, die ihnen erklärte, dass die Gräfin grad schliefe. Miriyam bat ihm, eine Nachricht aufzuschreiben und gab ihm als „Trinkgeld“ eine Dukate. Miriyam findet die silbernen Münzen schöner als die Goldenen. Die Wache war zuerst etwas verwirrt, notierte sich aber, das Miriyam und Lorion an der Jagd teilnehmen wollten. Die kleine Kapelle mit den Schreinen befand sich gleich in der Nähe. Mit einem lieblichen Augenaufschlag, bat Morgaine die Wache ihr doch bitte kurz aufzusperren. Die drei gingen in die Kapelle und schauten sich um. Es standen zwei Altäre drin. Einer der Rondra geweiht und der Traviaschrein. Morgaine untersuchte beide Altäre. Der Travianeschrein war sehr kunstvoll gestaltet. Zwischen zwei Flügeln, die die Griffe von einem Fach waren, entdeckte Morgaine ein Schloss. Vorsichtig griff sie nach den Flügeln, doch das Fach war verschlossen. Miriyam trat neben Morgaine und versuchte auch das Fach zu öffnen, aber ohne Erfolg.

„Wir müssen den Schlüssel dazu finden und ich glaube, ich weiß auch wo.“ meinte Morgaine zu Miriyam. „Lass uns mal rausgehen, hier drin können wir uns nicht unbemerkt bewegen.“

Miriyam nickte und gemeinsam verließen sie den Raum, die Wache verschloss die Kapelle wieder.

„Den Raum der Mutter Traviane können wir uns nicht anschauen?“ fragte Miriyam.

Die Wache schaute sie entgeistert an: „Nein, in die Räume der Mutter Traviane könnt ihr nicht.“

Sie gingen in den Burghof. Lorion verließ die Gruppe, um sich in den Wald zurück zuziehen.

Morgaine und Miriyam standen vor der Wand, wo im zweiten Stock das Zimmer lag.

„Miriyam, du wartest hier. Ich werfe dir gleich das Seil runter.“ sprach Morgaine und verschwand hinter der Burgmauer.

Morgaine nahm ihren Stab, setzte sich drauf, streichelte kurz das Holz und los ging der lautlose Flug über die Burgmauer, hinein in das Zimmer. Dort befestigte sie das Seil und warf es aus dem Fenster. Miriyam konnte problemlos hochklettern. Gemeinsam durchsuchten sie das Zimmer und fanden in einer Schublade einen Schlüssel, der in das Schloss des Faches im Traviaschrein passen sollte.

Morgaine nahm den Schlüssel und meinte zu Miriyam: „Wir treffen uns nachher hinter der Burgmauer!“

Nachdem Miriyam unten war, machte Morgaine das Seil los und lie? das nach unten zu Miriyam fallen, die dieses aufrollte und mitnahm. Morgaine stieg auf ihren Stab, flog raus, umrundete die Burg und flog durch ein Fenster in die Kapelle. Lautlos bewegte sie sich zum Schrein, steckte den Schlüssel in das Schloss. Er passte. Morgaine sperrte auf und zog so leise wie möglich das Fach auf.

Darin befanden sich vier wertvolle Gänsefiguren und ein Paket. Morgaine betrachtete kurz die Figuren, entschied sich aber, diese im Schrein zu lassen und nahm das Paket heraus, das ein gutes Gewicht hatte.

Mit dem Paket flog sie aus der Kapelle hinter die Burgmauer, wo Miriyam schon wartete. Zusammen gingen sie zurück zum Zelt, dort in Morgaines Kabine machten sie das Paket auf, in dem sich drei Bücher, eine Glaslinse und ein Brief befanden. Zwischenzeitlich kam Arko und Yorik wieder, die im Dorf waren und dort so einiges erlebten.

 

Dorfteil folgt…

 

Zusammen schauten sie die Bücher an und Arko las einen Teil aus dem „Märchen zwischen Raller und ???“ vor.

 


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Saphirija

Seit 2007 begeisterte Bloggerin. Gründerin und Hexe des Blogs. Herrin über die Hexenschafe. Leidenschaftliche Weltentdeckerin.

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